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Ein Stück Steppenlandschaft in Rheinhessen

Das Naturschutzgebiet Mainzer Sand erstreckt sich im Nordwesten von Mainz zwischen den Stadtteilen Gonsenheim und Mombach und ist ein einzigartiges Relikt der letzten Eiszeit. Vor rund 10.000 Jahren bildeten sich hier durch den Wind kalkhaltige Flugsande, die sich zu Dünen türmten und eine besondere Landschaftsform – die Binnendünen – schufen. Diese geologischen Gegebenheiten, kombiniert mit einem trockenen und warmen Klima, ermöglichten die Entstehung einer Steppenvegetation, die in Mitteleuropa ihresgleichen sucht.

Einzigartige Flora und Fauna

Der Mainzer Sand beherbergt eine Vielzahl seltener Pflanzen- und Tierarten, die in dieser Form nur hier vorkommen. Zu den bemerkenswerten Pflanzen zählen das Adonisröschen, die Sandstrohblume und verschiedene Orchideenarten. Auch Tiere wie die Heidelerche, der Sandlaufkäfer und die Zauneidechse finden hier ihren Lebensraum. Diese Arten sind Relikte aus der Zeit der nacheiszeitlichen Steppenlandschaften und haben sich aufgrund der speziellen Bedingungen im Mainzer Sand erhalten können.

Schutzstatus und Bedeutung

Aufgrund seiner außergewöhnlichen ökologischen Bedeutung wurde das Gebiet als FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) und EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Es ist damit Teil des europäischen Naturerbes und unterliegt strengen Naturschutzauflagen. Die Landschaft ist geprägt von lichten Kieferbeständen, Sanddünen und offenen Flächen, die durch Pflegemaßnahmen erhalten werden.

Erleben und Entdecken

Der Mainzer Sand lädt zu Spaziergängen, Wanderungen und Naturbeobachtungen ein. Ein etwa zwei Kilometer langer Rundweg führt durch das Gebiet und ermöglicht Einblicke in die vielfältige Flora und Fauna. Informationstafeln entlang des Weges informieren über die Besonderheiten des Naturschutzgebiets und die dort vorkommenden Arten. Besonders im Frühling und Sommer zeigt sich das Gebiet in seiner vollen Farbenpracht.

Mehr Informationen: www.mainz.de/freizeit-und-sport/im-gruenen/mainzer-sand.php